Während wir sehen, sehen wir nur einen winzigen Ausschnitt detailiert, genau einen Winkel von 20°. Dies ist extrem wenig, eher wie durch ein Teleskop. In diesem Bereich nimmt unsere Netzhaut alles scharf wahr, alles andere ist schwarz und verschwommen. So sehen wir immer nur ein kleines Detail scharf und springen sogleich zum nächsten Punkt. Aus diesen vielen kleinen Bildern, diesen Mini Eindrücken konstruiert unser Gehirn unsere persönliche und eigene Welt. Wir machen uns die Welt, so wie sie uns gefällt.
Wir sehen die Welt nur in einem winzig kleinen Auschnitt
Du glaubst mir nicht? Du bist der Meinung, du siehst alles scharf und originalgetreu?
Na dann probiere doch mal dieses Experiment aus.
Die Zwölf-Punkte-Illusion: Auf den Kreuzungen der grauen Linien sind 12 schwarze Punkte eingezeichnet – aber unser Gehirn sieht nie alle zugleich, sondern nur einzelne Punkte, die scheinbar zufällig aufblinken, oder mehrere, die aber stets in einer geometrischen Struktur aufscheinen.
Dies ist ein Indiz, dass das Gehirn nur ein winziges Aufmerksamkeitfenster besitzt. Nur was wir unmittelbar betrachten oder als Struktur erkennen, nehmen wir wahr, der Rest wird ausgeblendet.
Wir haben den Eindruck, wir nehmen alles auf einmal wahr, doch Experimente belegen, dass wir zu jedem Zeitpunkt eigentlich nur jeweils eine einzige Sache registirieren: ein Wort, ein Detail.
Wir konstruieren unsere eigene Welt mit vielen Widersprüchen
Unser Gehirn ist jedoch wahnsinnig gut darin, komplexe Objekte schnell zu erkennen, wie den Gesichtausdruck eines Menschen. Doch unser inneres Bild der Welt ist lückenhaft. Wir bilden es nicht korrekt ab und stimmen alles mit unseren Erfahrungen ab. Wir konstruieren uns unsere eigene Welt, innen und außen.
Du bist nochimmer nicht überzeugt?
Dann schau dir das mal an.
Eine „Unmögliche Figur“. Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein stimmiges 3D Gebilde. Genauer betrachtet, ist sie voller optischer und logischer Widersprüche. Und trotzdem sieht unser Gehirn immer die Figur als stimmig an.
Wir sind sehr schnell im deuten von Situationen, von unseren Gefühlen, von Zusammenhängen mit dem Hier und Jetzt und unseren Erfahrungen. Wir wissen immer ganz genau Bescheid über andere und was sie denken , wir kennen uns aus. Dabei kommen wir gar nicht auf die Idee, dass wir nur Erfinder sind. Besonders Emotionen fühlen sich an wie unumstößliche Fakten. Und aus diesem Grund glauben wir unseren Gefühlen, als ob diese die Realität wären. Der Fahrstuhl ist eine Gefahr, die Spinne auch, die anderen bringen mich zur Weißglut und ich liebe meinen Partner, der mich schlägt.
Beginnen wir unserem Brett vor dem Kopf Löcher zu geben.
Wenn wir lernen, dass alles nur eine Illusion ist und jeder diese Welt auf ganz eigene Weise sieht und erlebt, dann gibt es uns die Chance das Brett vor unserem Kopf, was für uns die Welt bedeutet mit Löchern zu versehen, um durchschauen zu können.
Alles ziemlich aufwühlend und neu, doch dies gibt Dir die Möglichkeit, jeden Tag einen kleinen Schritt zu gehen und zu lernen, ein bisschen anders zu sein, ein bisschen mehr, wie wir sein wollen.
Nehmen wir es doch sportlich, nicht perfekt zu sein und sehen auch dies bei anderen nicht so eng. Wir brauchen die anderen, um unsere eigenen Widersprüche im Denken und Handeln aufzudecken, um sie dann ändern zu können. Das ist dann der Neuanfang und der erste Schritt auf einem neuen Weg.
Wenn Du dieses Thema gerne noch ein wenig vertiefen möchtest, dann schau dir das folgende Video an:
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Ich wünsche Euch alles Gute auf Eurem Neuen Weg. Bleibt dran, denn Ihr wisst ja „Von Nichts kommt Nichts“ und ich kann Euch sagen, es lohnt sich.
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Herzlichst
Eure Sandra Gensicke
Heilpraktikerin für Psychotherapie,ausgebildet in der praktischen integrativen kognitiven Verhaltenstherapie bei Franziska und Uwe Luschas